Singapore verschärft die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus
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Nun ist der Coranavirus auch in meinem Stadtviertel angelangt. Die Cochrane Lodge liegt zwar am anderen Ende des Bezirks in einem Industriegebiet, aber bisher war hier im Norden der Insel kein Coronavirusfall aufgetreten. In den vergangenen Wochen haben die Behörden fieberhaft daran gearbeitet, dass die Ausbreitung gemäßigt verläuft. Jeder Fall wurde zurückverfolgt, Personen, die eventuell Kontakt gehabt haben, wurden ausfindig gemacht und unter Quarantäne gestellt. Der Ansteckungsort wurde dokumentiert und gründlich desinfiziert. Die Rückverfolgung lief sogar mit Unterstützung der Armee, weil Armeeangehörige die massenhaften Telefonate und die Kontaktaufnahme mit Risikopersonen vorgenommen haben. Damit konnte die Ausbreitung abgemildert werden. Die meisten Fälle waren von Übersee importiert. Trotzdem stiegen die Fallzahlen. Vorletzte Woche wurde eine Distanzregelung eingeführt. Plätze und Tische in Restaurants wurden gesperrt, Mindestabstände beim Schlangestehen an der Kasse oder Essständen mit Klebeband auf dem Boden markiert. Sogar in Museen waren die Klebebänder vorhanden und wurden, wie mir ein Mitarbeiter im Eurasian Heritage Centre erzählte, auch von den Behörden kontrolliert. Viele Menschen benutzen in der Öffentlichkeit eine Maske. Es gab keinen Mangel beim Kauf. Ich selbst habe neben einer Mehrwegmaske aus Stoff noch 50 Einwegmasken, wie man sie aus Krankenhäusern kennt. Die Regierung stellt sogar jedem Einwohner eine Stoffmaske kostenlos zur Verfügung, die man sich im Community Centre abholen kann. Mit all diesen Maßnahmen hat man das öffentliche Leben ziemlich normal gestalten können. Nun sind Ende der vergangenen Woche die Fallzahlen der Neuinfizierten gestiegen, bei denen kein Cluster ausfindig gemacht werden konnte. Man weiß also von diesen Fällen nicht, wo sie sich angesteckt haben. Auch die anderen Fallzahlen steigen kontinuierlich. Wie in meinen Stadtbezirk sind es in anderen Teilen der Insel Arbeiterunterkünfte der tausenden Gastarbeiter. In einer Unterkunft sind nun fast 20.000 Menschen unter Quarantäne gestellt worden. Das ändert die Maßnahmenlage erheblich.
Nun werden schrittweise bis Mittwoch die Schulen geschlossen und ab morgen werden weitere Regelungen verschärft. Nicht wesentlich wichtige und nicht exportabhängige Arbeitsplätze werden geschlossen. Die Immigration-Behörde vergibt keine Termine mehr. Die routinemäßige Verlängerung meines Visums habe ich online beantragt. Ich hoffe dadurch oder durch neue Regelungen entstehen mir keine Nachteile. Die Hawker Centre und Restaurant werden geschlossen und dürfen nur Essen zum Mitnehmen anbieten. Unnötige Fahrten mit dem öffentlichen Personenverkehr sind zu vermeiden. In den letzten Wochen sind alle meine gebuchten Verantstaltungen abgesagt worden. Auch habe ich in den letzten Wochen schon mit der kommenden Schließung von Museen gerechnet und die wichtigsten Besuche vorgezogen. Allerdings ist mit den jetzigen Einschränkungen nur noch an ausgewählte wenige Touren zu denken. Ein mir wichtiges Stadtgebiet habe ich noch gestern in einem vollen Tagesprogramm besucht.
Ich werde also die nächsten Tage und Wochen die Fotos von meinen schon absolvierten Touren aufbereiten und über die Touren berichten. Danach werde ich nur noch auf recherierte und veröffentliche Informationen zurückgreifen können. Bücher zum Lesen und Recherchen zu den vielfältigen Themen im Internet können aber meine Tage weiterhin interessant werden lassen. Ob ich die Orte auf der Insel noch besuchen kann, ich bin skeptisch.