Mobility Gallery


Bei meinen Touren in Little India komme ich auch zur Land Transport Authority (LTA), welchen die Verkehrsinfrastruktur in Singapore plant und baut und Verkehrsleistungen mit Ausschreibungen vergibt. In der Zentrale der LTA wurde eine Mobility Gallery eingerichtet, wo man einige Aspekte zur Verkehrsinfrastruktur und Verkehrstechnik erleben kann. Zielgruppen sind ganz klar Schüler und Jugendliche.
Ich starte also mit meinem jugendlichen Elan. Im ersten Raum erwartet mich eine Challenge, wo man bestimmte Aufgaben in einer bestimmten Zeit lösen muss, wie man sich in bestimmten Situationen in bestimmten Funktionen verhält. Per Video- und Touchscreen könnte man gegen drei weitere Spieler antreten. Zum Glück mache ich das allein und ehe ich so den Wechsel von Touchscreen zu Videodarstellung und der tickenden Zeit verstanden habe, war das halbe Spiel schon fertig. Bewusst gibt es kein Foto von meinem Spielergebnis. Am nächsten Spieltisch kann man ausprobieren, welche Verkehrsinfrastruktur an welcher Stelle eines Stadtblocks zu bauen ist.
Ganz klar geht dann in der Ausstellung die Richtung auf ein besseres Angebot des öffentlichen Personenverkehrs, da Singapore mit seinen knappen Landressourcen die vielen Menschen staufrei durch die Stadt leiten will. An einigen Stellen geht man auf die Installation für Ältere oder Behinderte Menschen ein. Mit einer Seniorenkarte kann man beispielsweise die Grünphase bei Fußgängerampeln verlängert und der Countdown zählt schon ab 13 Sekunden, statt 8 Sekunden, herunter. Auf den Begrenzungsstäben im Wartebereich der Bushaltestellen sind in Braille-Schrift für Sehbehinderte die Busnummern und Ziele aufgeprägt. Und für Rohlstuhlfahrer gibt es kontaktlose EZ-Link-Karten zum Betreten der MRT-Bahnsteige, was man mit einem Rohlstuhl in der Ausstellung auch ausprobieren kann.
Ein wichtiges Anliegen der LTA ist der Austausch der Straßenbeleuchtung durch LED-Licht. Es gibt über 110.000 Straßenbeleuchtungsmasten in Singapore. Bis 2022 will man alle durch LED-Beleuchtung ersetzt haben.
Dann geht man auf die Zukunftstechnologien ein, wie das autonome Fahren. Dazu läuft bereits ein Test auf der Insel Sentosa mit einem autonom-fahrenden Bus. Kleine busähnliche Fahrzeuge sollen folgen. An einem grünen Busmodell kann man einen Infomonitor verschieben und somit an den verschiedenen Stellen die entsprechende moderne Technik kennenlernen.
Einen Wandel gab es auch bei dem Einzug der Mautgebühren. Zunächst gab es Plaketten, wobei Kontrolleure an bestimmten Einfahrtsstraßen standen und schauten, ob die Fahrzeuge die Plaketten hinter die Windschutzscheibe geklebt hatten. 1998 wurde das Plaketten System durch das elektronische ERP-System abgelöst, wo automatisch beim Befahren der Zone ein Betrag abgebucht worden ist.
Zum Schluss der Ausstellung hat man noch einige Trainingsstationen aufgebaut. Zunächst geht es um die Austauschteile eines Fahrwerkes eines Zuges. Dann kann man sich mittels VR-Brille als Busfahrer betätigen. Außerdem kann man mit VR-Technik Reparaturen an der Bahninfrastruktur virtuell vornehmen. Die gerade anwesenden Kinder taten sich damit ein wenig schwer, so dass man nur hoffen kann, dass sie in Zukunft andere Berufe wählen.

Hier die Eindrücke aus der Ausstellung: Mobility Gallery