From Third World to First: A Fair, Not Welfare, Society

Das Geheimnis des gesellschaftlichen Erfolgs in Singapore ist in der Überschrift des siebten Kapitels im Buch “From Third World to First” von Lee Kuan Yew ausgedrückt: “A Fair, Not Welfare, Society”. Da Lee dem linken politischen Spektrum zugeordnet werden kann, war die Begeisterung für einen Sozialismus, der einen hohe Beteiligung aller Menschen am gesellschaftlichen Wohlstand anstrebt, groß. Allerdings passt der menschliche Charakter nicht zu dieser idealisierten Gesellschaftsform und auch nicht die zwanghafte Egalisierung der Menschen, was das weltweite Scheitern des Sozialismus begründet. Im Sozialismus werden Menschen wie Industrieprodukte gesehen, die alle gleich sind, die gleiche Qualität besitzen und aus dem selben Material gefertigt wurden. Im wahren Leben ist das Gegenteil der Fall. Menschen sind unterschiedlich und in ihren Charakteren, Fähigkeiten und Verhalten total verschieden und vielfältig. Und so vielfältig wird der jeweilige Erfolg oder Misserfolg im Leben jedes Menschen sein. Lee beschreibt es so: “We believed in socialism, in fair shares for all. Later we learned that personal motivation and personal rewards were essential for a productive economy. However, because people are unequal in their abilities, if performance and rewards are determined by the marketplace, there will be a few big winners, many medium winners, and a considerable number of losers. That would make for social tensions because a society’s sense of fairness is offended.”
Nun eine Gesellschaft zu gestalten, die ein Höchstmaß an Fairness abbildet, ist gar nicht so leicht: “But finding the correct solutions for personal medical care, pensions, or retirement benefits was not easy. We decided each matter in a pragmatic way, always mindful of possible abuse and waste. If we over-re-distributed by higher taxation, the high-performers would cease to strive. Our difficulty was to strike the right balance.”
Zu dieser Fairness gehörte auch, dass man keinen Wohlfahrtstaat wie in der westlichen Welt aufbauen wollte. Denn der massive Missbrauch der Sozialleistungen, was diese Staaten bis heute prägen, schafft ungeheuerliche soziale Ungerechtigkeiten und Schieflagen und beraubt diesen Staaten ihre Leistungsfähigkeit in vielen Bereichen.
Lee dazu: “Watching the ever-increasing costs of the welfare state in Britain and Sweden, we decided to avoid this debilitating system. We noted by the 1970s that when governments undertook primary responsibility for the basic duties of the head of a family, the drive in people weakened. Welfare undermined self-reliance. People did not have to work for their families’ well-being. The handout became a way of life.” Und bei diesem Ansatz finden sich die Konfuzianischen Ideen wieder: “We thought it best to reinforce the Confucian tradition that a man is responsible for his family - his parents, wife, and children.”
Das Sozialsystem mit der Einrichtung des Central Provident Fund (CPF) als kapitalgedeckter Renten- und Krankenversicherungsfond stellte sicher, dass Familien in sozialen Notlagen und im Rentenalter eine Versorgung vorhanden ist. Die Ausgestaltung des CPF lies auch die Finanzierung von Wohneigentum zu. Die Gestaltung des Fond konnte somit immer auf aktuelle Entwicklungen eingehen. Aber eine entscheidende Idee dieses Fonds sollte noch erwähnt werden: “The CPF has provided workers with a comprehensive self-financing social security fund equal to any old-age pension system or entitlement program, without shifting the burden to the next generation of workers. It is fairer and sounder to have each generation pay for itself and each person save for his own pension fund.”