The Singapore Story: Lim Yew Hock
Nachdem Marshall zurückgetreten war, wurde Lim Yew Hock 1956 Chief Minister. Er hatte genau den gegenteiligen Regierungsstil und verfolgte konsequent jede Person und Organisation, die die staatlichen Instanzen nicht respektierte und die öffentliche Ordnung gefährdete. Somit ging er konsequent mittels eines Notstandsgesetzes gegen die kommunistischen Führungspersonen in allen Organisationen wie Parteien, Vereine und Gewerkschaften vor. Auch die kommunistischen Studentenrevolten vor allem an den chinesischen Schulen ließ er mittels Polizei gewaltsam auflösen. Ohne Führung und die Angst vor dem jahrelangen Gefängnis erstickten die kommunistischen Bestrebungen nach und nach in der Regierungszeit von Lim Yew Hock. Eine Leistung, die man nicht hoch genug einschätzen kann, vor allem, wenn man sich die späteren Opfer der kommunistischen Herrschaft in China zu Zeiten der Kulturrevolution, den kommunistischen Vietnam und bis in die heutige Zeit reichenden Herrschaft in Nordkorea ansieht. Ähnliches hätte durch die starken kommunistischen Aktivitäten auch Singapore drohen können. Lee Kuan Yew beurteilt in seinem Buch die Leistung von Lim Yew Hock zurückhaltender. Auch wenn er die starke Kritik an David Marshall nicht gegenüber Lim äußert, so positioniert er seine Einschätzung eher zwischen diesen beiden Extremen: „Marshall had taught me how not to be soft and weak when dealing with the communists. Lim Yew Hock taught me how not to be tough and flat-footed. It was not enough to use administrative and legal powers to confine and cripple them. Lim did not understand that the communist game was to make him lose the support of the masses, the Chinese-speaking people, to destroy his credibility as a leader who was acting in their interests. They were thus able to portray him as an opportunist and a puppet acting at the behest of the «colonialist imperialists». Of the two, the more valuable lesson was Lim Yew Hock‘s – how not to let the communists exact a heavy price for putting them down.“
Dabei muss man ganz klar sagen, dass es wahrscheinlich Lee nicht gelungen wäre, die PAP-Partei von kommunistischen Ideen und Kadern so schnell zu befreien, wenn nicht Lim die kommunistischen Führer der PAP ins Gefängnis sperren ließ. Damals kokettierte die PAP noch mit den chinesischen kommunistischen Wählern. Man vermied es auch, sich personell und programmatisch klar von kommunistischen Zielen abzugrenzen. Auch weil man bei der Frage zur britischen Kolonialpolitik auf einer Linie war. Lee hat ja die Gefährlichkeit der Kommunisten für die Gesellschaft, wie er auch selbst in seinem Buch an mehreren Stellen betont, erst viel später wirklich erkannt. Und zu dieser Zeit setzte er sich auch für die Freilassung der kommunistischen PAP-Mitglieder ein, auch wenn er die Abwesenheit dieser Parteikader nutzte, um die Partei aus dem kommunistischen Dunstkreis mittels organisatorischer Maßnahmen zu holen. Auch ließ er eine antikommunistische Erklärung von seinen gefangenen Parteikadern unterschreiben. Allerdings diente diese wohl mehr der Taktik der Freilassungsanstrengungen. Lee verfolgte vielmehr das Ziel, die kommunistischen Kader nicht auszugrenzen und somit deren Stimmvolk für sich zu gewinnen, aber die Kader quasi mit bestimmten innerparteilichen Methoden nicht zur Entfaltung der kommunistischen Ideen kommen zu lassen.
Zu der kommunistischen Massenbewegung, die sich nicht nur auf die Gewerkschaften konzentrierte, sondern sich vor allem aus der schulischen Umgebung der chinesischen Schulen in Singapore rekrutierte, und deren Illusion zu einem kommunistischen Regierungssystem schreibt Lee: „One odd thing about them though, was that when they abandoned communism, as some young Chinese middle school student leaders did, they often became extremely avaricious to make up for lost time. They seemed to feel that they had been robbed of the best years of their lives and had to make up for what they had missed. It was a preview of what I was to see later in China and Vietnam. When the revolution did not deliver utopia and the economy reverted to the free market, cadres, with the power to issue licences or with access to goods and services at official prices, were the first to be corrupt and exploit the masses.“
Wie man auch immer die Politik von Lim Yew Hock betrachten möchte, die harte antikommunistische Vorgehensweise half nicht nur der gesellschaftlichen Entwicklung in Singapore ungemein, sondern auch den politischen Zielen von Lee Kuan Yew und der Ausrichtung der PAP. Dementsprechend wird Lim Yew Hock auch berechtigterweise ausführlich im National Museum von Singapore gewürdigt.
Dabei muss man ganz klar sagen, dass es wahrscheinlich Lee nicht gelungen wäre, die PAP-Partei von kommunistischen Ideen und Kadern so schnell zu befreien, wenn nicht Lim die kommunistischen Führer der PAP ins Gefängnis sperren ließ. Damals kokettierte die PAP noch mit den chinesischen kommunistischen Wählern. Man vermied es auch, sich personell und programmatisch klar von kommunistischen Zielen abzugrenzen. Auch weil man bei der Frage zur britischen Kolonialpolitik auf einer Linie war. Lee hat ja die Gefährlichkeit der Kommunisten für die Gesellschaft, wie er auch selbst in seinem Buch an mehreren Stellen betont, erst viel später wirklich erkannt. Und zu dieser Zeit setzte er sich auch für die Freilassung der kommunistischen PAP-Mitglieder ein, auch wenn er die Abwesenheit dieser Parteikader nutzte, um die Partei aus dem kommunistischen Dunstkreis mittels organisatorischer Maßnahmen zu holen. Auch ließ er eine antikommunistische Erklärung von seinen gefangenen Parteikadern unterschreiben. Allerdings diente diese wohl mehr der Taktik der Freilassungsanstrengungen. Lee verfolgte vielmehr das Ziel, die kommunistischen Kader nicht auszugrenzen und somit deren Stimmvolk für sich zu gewinnen, aber die Kader quasi mit bestimmten innerparteilichen Methoden nicht zur Entfaltung der kommunistischen Ideen kommen zu lassen.
Zu der kommunistischen Massenbewegung, die sich nicht nur auf die Gewerkschaften konzentrierte, sondern sich vor allem aus der schulischen Umgebung der chinesischen Schulen in Singapore rekrutierte, und deren Illusion zu einem kommunistischen Regierungssystem schreibt Lee: „One odd thing about them though, was that when they abandoned communism, as some young Chinese middle school student leaders did, they often became extremely avaricious to make up for lost time. They seemed to feel that they had been robbed of the best years of their lives and had to make up for what they had missed. It was a preview of what I was to see later in China and Vietnam. When the revolution did not deliver utopia and the economy reverted to the free market, cadres, with the power to issue licences or with access to goods and services at official prices, were the first to be corrupt and exploit the masses.“
Wie man auch immer die Politik von Lim Yew Hock betrachten möchte, die harte antikommunistische Vorgehensweise half nicht nur der gesellschaftlichen Entwicklung in Singapore ungemein, sondern auch den politischen Zielen von Lee Kuan Yew und der Ausrichtung der PAP. Dementsprechend wird Lim Yew Hock auch berechtigterweise ausführlich im National Museum von Singapore gewürdigt.