The Singapore Story: Der harte Weg zum Staat Malaysia

Mit dem erfolgreichen Referendum in Singapore für den Zusammenschluss zum Staat Malaysia waren die Hürden für die Gründung des Staates noch nicht gänzlich weggeräumt. Da mit der Begründung des Staates auch die ehemaligen britischen Kolonien auf Borneo in den Staat beitreten.
Zunächst begann aber auf einen jahrelangen Wirtschaftsraum der Commonwealth große Umwälzungen zu zukommen, da die Annäherung Großbritanniens an den europäischen Wirtschaftsraum die traditionell enge Wirtschaftsbeziehung zu den Commonwealth-Staaten in Übersee belastete.
Daneben fühlt sich Indonesien unter dem Staatschef Sukarno zum Kommunismus hingezogen und war nicht einverstanden, dass das Territorium im Norden Borneos zu dem streng nicht-kommunistischen Malaysia gehören sollte. Wie Kommunisten dann handeln, gab es Drohungen gegen Malaysia und man rüstete sogar kommunistische Guerilla-Kämpfer aus, die Terrorakte im Norden Borneos und bewaffnete Überfalle begingen. Im Rahmen der Ordnungspolitik wurde die zersetzenden Aktionen der Kommunisten damit erwidert, dass im Februar 1963 mit der Operation Coldstore die meisten kommunistischen Führer verhaftet wurden. So gab es auch in Singapore im kommunistischen Umfeld organisatorische Unterstützung zu diesen Terrorakten im Norden Borneos.
Außerdem versuchte die Zentralregierung in Kuala Lumpur eigene malaysische politische Kräfte in Singapore zu installieren, um eine stärkere Kontrolle über Singapore zu erlangen. Das forderte die regierende PAP heraus, die auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit gesetzt und gehofft hatte. Die Verhandlungen zu den Verträgen des Zusammenschlusses gestaltete sich schleppend und nur unter britischen Diplomatiegeschick gelang letztendlich eine solche. In diesen ganzen Konfliktspannungen setzt die PAP auf Bürgernähe und Lee Kuan Yew besuchte von Dezember 1962 bis September 1963 die einzelnen Stadtviertel, um seine Regierungspolitik zu erläutern und den Menschen ihre Probleme anzuhören und aufzunehmen. Diese Nähe zu den Einwohner von Singapore ließ eine Welle der Sympathie für die PAP entstehen. Die Kraft zu einer solchen Veranstaltungsrally trotz all der politischen Spannungsfelder aufzubringen, zollt wieder einmal Lee allen Respekt. Denn er musste dann auch noch um die Dinge kämpfen, die schon für den Zusammenschluss mit Malaya als vereinbart galten. So rief er zunächst die Unabhängigkeit Singapores aus, setzte unmittelbar nach dem Zusammenschluss Wahlen an, die die PAP mit überwältigenden Mehrheit gewannen. Das Volk honorierte den großen Einsatz für die Interessen Singapores bei den Verhandlungen zum Zusammenschluss.
Bemerkenswert ist die Freilassung von zwei kommunistischen Führungskräften, die sich mit ihren Erkenntnissen trotz einer linken Einstellung vom Kommunismus losgesagt hatten, was auch unter Akzeptanzproblemen in den kommunistischen Parteien geführt hat. Lee schreibt zu dem Ereignis Ende des Jahres 1963: “But the world had changed. Woodhull and Puthucheary were released from detension on 28 November... Woodhull declared, «Experience has show me that communist activity has mucked things up for non-communists.»”
Diese Feststellung von Woodhull ist so treffend und kennzeichnet die kommunistische Ideologie, aber auch immer mehr Menschen mit linker politischer Einstellung. Die Menschen bzw. Ideologie lässt andere Einstellungen nicht zu und bekämpfen diese mit brutalen und mörderischen Mitteln. Toleranz ist bei Linken meist nicht anzutreffen und ihre Totalität geht soweit, das grausame Aktionen gegen Nicht-Linke bzw. Nicht-Kommunisten akzeptiert und sogar forciert werden.