The Singapore Story: Gründung der People‘s Action Party (PAP)

Die Gründung der Partei PAP beschreibt Lee Kuan Yew recht nüchtern und einfach. Wie bei allen jungen Parteien will jede politische Persönlichkeit das eigene politische Profil so stark wie möglich einbringen, was zu Reibereien führen kann. Aber vor allem ist er sehr beeindruckt, von den vielen Unterstützern und Helfern. Die Gründung erfolgte im Jahr vor der Parlamentswahl, die 1955 stattfand. Mich beeindruckt bei der Partei, wie sie die konkreten Probleme der Region aufzeigt und angeht. So brachte ihn seine Wahlkampftour auch in die vermüllten und mit desolater Infrastruktur ausgestatteten Stadtgebiete wie Tangjong Pagar. Und immer wieder spielte die Sprache und nationale/kulturelle Zugehörigkeit eine Rolle.
Rückblickend sieht Lee die Positionierung der PAP in der Gründungszeit sehr kritisch. Die Position war noch von großer Naivität geprägt und er war im Nachhinein direkt froh, dass die PAP nach den Wahlen von 1955 keinen Regierungseinfluss bekommen hat. Besonders das perfide Vorgehen der Kommunisten bei der Manipulation von Menschenmassen hat er in der damaligen Zeit vollkommen unterschätzt. Der Machtwille der Kommunisten, der den bewaffneten Kampf einschloss, ist so groß, das Beteuerungen zu einer friedlichen politischen Auseinandersetzung eher Taktikaussagen darstellen: „Only later did we realise that the communists would never give up their capacity to use armed force whenever democratic methods failed to win them power.“ Die eher kritische Einschätzung zum Start der PAP ist eine mutige und ehrliche Aussage, zu der wohl so manche andere Partei oder anderer Parteiführer aus ideologischen Gründen nicht kommt.

Was die Partei allerdings dann in den Regierungsjahren leistete, ist umso mehr zu bewundern. Und da dies alles seinen Ideenursprung in der Oxley Road No. 38 hat, sollte das langjährige Wohnhaus von Lee Kuan Yew auch später einmal als Museum und Landmark of Heritage zur Verfügung gestellt werden. Das würde den folgenden Generationen wertvoll nutzen. Wie erhaben ist es doch, im Wohnhaus von Charles Darwin in Downe südlich von London zu stehen, wo die Gedanken des genialen Forschers beheimatet waren. Oder in der Independent Hall in Philadelphia, wo Benjamin Franklin und Kollegen die politischen Thesen der Unabhängigkeitserklärung der USA verfassten. Oder im Wohnhaus der Familie Kong im chinesischen Qufu, wo der großartige Konfuzius lebte und wirkte. Eine solche Bedeutung sollte auch das Wohnhaus von Lee Kuan Yew in der Oxley Road No. 38 haben.